Palantir #1: Wie Palantir Attentate in Deutschland hätte verhindern können

Zersplitterte Behörden, fünfmal versäumte Abschiebungen und fehlende Überwachung – wie Gotham das hätte verhindern können und warum wir noch immer darauf verzichten, beleuchtet dieser Artikel.

Now reading:

Palantir #1: Wie Palantir Attentate in Deutschland hätte verhindern können

Zahlreiche Anschläge haben Deutschland in den vergangenen Jahren erschüttert. Erst vor kurzem in Aschaffenburg (2025), davor in Magdeburg (2024), Würzburg (2021), Hamburg (2017), Berlin (2016) oder Ansbach (2016). Immer wieder tauchen dieselben Strickmuster auf: ausreisepflichtige Personen bleiben im Land, Gefährder werden nicht überwacht, die Behörden kommunizieren unzureichend miteinander und psychisch auffällige Täter erhalten nicht die nötige Betreuung. Insgesamt gab es bei fünf Anschlägen gravierende Fehler bei der Durchsetzung der Ausreisepflicht, drei Anschläge litten unter mangelhafter Überwachung und in zwei Fällen waren die zuständigen Stellen beim Thema psychische Betreuung überfordert. Während Deutschland versucht, diesen Flickenteppich unter Kontrolle zu bringen, arbeitet etwa Palantir Gotham längst als vernetzendes Analysesystem, das in anderen Ländern auch Geheimdienste dabei unterstützt, rechtzeitig Warnungen an uns weiterzugeben.

Verfehlungen im Überblick

Die auffälligsten Missstände sind vielfältig, aber wiederholen sich konstant. Zum einen wurde in fünf Fällen die Ausreisepflicht nicht konsequent umgesetzt, obwohl die Betroffenen längst hätten abgeschoben werden müssen. Zum anderen gab es drei Fälle, in denen bekannte Gefährder trotz offensichtlicher Warnsignale nicht überwacht wurden. Dazu kommt eine eklatante Lücke in der behördenübergreifenden Kommunikation beim Berliner Anschlag 2016, der es trotz mehrerer Warnungen zuließ, dass der Täter ungehindert agierte. Und schließlich die unzureichende psychiatrische Betreuung in zwei Fällen – Hamburg (2017) und Aschaffenburg (2025) – wo die Täter trotz psychischer Probleme keine adäquate Behandlung erhielten.

All das unterstreicht die strukturellen Probleme in Deutschland: Polizisten verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Papierarbeit oder mühsamen Abfragen von Datenbanken, die oftmals nur per Fax-Anfrage verfügbar sind. Verschiedene Behörden spielen sich gegenseitig aus, da niemand zuverlässig Zugriff auf ein einheitliches Datenkonzept hat. Für unbescholtene Migranten entsteht so ein Klima der generellen Skepsis, weil kriminelle Elemente nicht herausgefiltert werden können. Hinzu kommen hohe Steuergelder, die in ineffiziente Sicherheitsüberwachung fließen.

Gotham: Key Features, die helfen könnten

Verteilte Daten in Echtzeit bündeln
Gotham erfasst Datenquellen aller Art – von Passregistereinträgen über polizeiliche Notizen bis hin zu Chat- und Telekommunikationsanalysen – und stellt diese in einem zentralisierten System bereit. Dadurch entfällt das manuelle Überprüfen verschiedener Archive und das potenziell wochenlange Warten auf Rückläufe.

Vernetzte Risikoanalysen & Alerts
Gotham verknüpft bekannte Informationen: Erkenntnisse zu Radikalisierung, psychischen Auffälligkeiten und Vorstrafen werden zu einem dynamischen Risikoprofil zusammengeführt. Sobald ein neuer Hinweis auftaucht – z. B. eine abgelehnte Asylantragverlängerung bei einer bereits auffälligen Person – erfolgt eine automatisierte Warnmeldung.

Automatisierte Handlungsempfehlungen
Auf Basis vordefinierter Regeln (etwa sich verschärfender Gefährdungseinstufungen) unterbreitet Gotham den zuständigen Stellen konkrete Vorschläge: verstärkte Überwachung, beschleunigte Abschiebung, psychologische Begutachtung. Das System agiert hier wie eine Art Frühwarnsensor, damit Polizisten sich wieder auf polizeiliche Kernaufgaben konzentrieren können.

Sichere, nachvollziehbare Dokumentation
Jede Datenabfrage wird protokolliert. Damit lassen sich sowohl Datenschutzaspekte wahren als auch mögliche Missbräuche früh erkennen. Anders als in unstrukturierten Behördenabläufen hat man hier einen vollständigen Überblick, wer wann welche Information eingesehen hat.

Warum nutzen wir Gotham nicht?

Zum einen bremsen uns weiterhin Datenschutzbedenken. In einem Land, das historisch sehr sensibel auf Überwachungsthemen reagiert, ist jede großflächige Datennutzung besonders umstritten. Zum anderen haben sich deutsche Behörden kaum auf einheitliche Konzepte geeinigt. Viele fürchten den Verlust von Kompetenzen oder Kontrollmöglichkeiten. Das führt dazu, dass wir weiter ohne integrierte Lösungen arbeiten und internationale Geheimdienste – die sehr wohl Palantir Gotham oder ähnliche Tools nutzen – vermehrt Warnhinweise nach Deutschland übermitteln müssen.

Wer glaubt, es ginge nur um Datenschutz, verkennt die Realität. Tatsächlich ist unser Behördenapparat voller kleiner, voneinander isolierter Silos. So prallen fehlende Digitalisierung, Zuständigkeitsstreitereien und hohe Bürokratiekosten auf die Notwendigkeit, Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Dabei lässt sich an den eindrücklichen Beispielen erkennen, dass solche Ineffizienzen Menschenleben kosten.

Ein Appell an eine moderne Polizeiarbeit

In vielen Fällen, vom syrischen Attentäter in Ansbach bis zum saudischen Gefährder in Magdeburg, hätten sich die Taten möglicherweise verhindert lassen, hätte man frühzeitig zusammengeführte Daten genutzt. Gotham ist kein magisches Allheilmittel, doch die Keyfeatures zeigen, wie es zumindest ein elementares Hilfsmittel sein könnte. Sobald das System in breiter Front in Deutschland eingesetzt würde, könnten gefährliche Situationen erkannt und asoziale, soziopathische Einzeltäter oder Kleinstgruppen rasch identifiziert und gestoppt werden. Wünschenswert wäre ein Setup, in dem Datenschutz nicht ausgehöhlt, sondern intelligent berücksichtigt wird, während Polizisten endlich wieder mehr Zeit für echte Polizeiarbeit statt für Papierkram haben.

Fazit

Deutschland hat in zahlreichen Fällen schmerzlich erfahren müssen, wie lückenhaft der behördliche Informationsaustausch ist. Eine Plattform wie Gotham könnte zentrale Informationen in Echtzeit bündeln, frühzeitig Handlungsempfehlungen generieren und den enormen bürokratischen Aufwand reduzieren. Letztlich ist das Vertrauen in eine moderne Softwarearchitektur und ein kluges Regelwerk gefragt, das Sicherheit und Datenschutz wirkungsvoll in Einklang bringt.

Quellenangaben

Die wiederholten Versäumnisse bei Abschiebungen und der Überwachung von Gefährdern in Deutschland wurden in mehreren Fällen dokumentiert. So kritisierte beispielsweise SPD-Oppositionsführer Jochen Ott ein "Regierungs- und Behördenversagen" bei der gescheiterten Abschiebung des Solingen-Attentäters. Legal Tribune Online

Palantir Gotham bietet Funktionen wie zentrale Datenerfassung, automatisierte Benachrichtigungen und Handlungsempfehlungen. Diese ermöglichen es Nutzern, Informationen effizient zu sammeln und zu verwalten sowie zeitnahe Entscheidungen zu treffen. Palantir

Die strikte Trennung von Behörden, der Einsatz veralteter Kommunikationsmittel wie Faxgeräte und fehlende Koordination führen in der deutschen Bürokratie häufig zu Pannen. So wurde berichtet, dass Bayern begonnen hat, Faxgeräte in Behörden abzuschaffen, um die Digitalisierung voranzutreiben und die Effizienz zu steigern. Aktuelle Nachrichten | BILD.de

Internationale Partner setzen Palantir ein und liefern entscheidende Warnungen, um Anschläge zu verhindern. Palantir Gotham ermöglicht es, Daten, Nutzerexpertise und KI-generierte Einblicke in nahezu Echtzeit zu integrieren, was das Situationsbewusstsein verbessert und potenzielle Bedrohungen antizipieren lässt. Palantir

Ansbach, 2016: Der syrische Asylbewerber war ausreisepflichtig, wurde jedoch nicht abgeschoben. Mediendienst Integration

Berlin, 2016 (Breitscheidplatz): Anis Amri war als islamistischer Gefährder bekannt, wurde jedoch nicht ausreichend überwacht. Trotz abgelehntem Asylantrag und krimineller Aktivitäten wurde er nicht rechtzeitig abgeschoben. Mangelnde Kommunikation zwischen den Behörden erschwerte eine rechtzeitige Gefahrenabwehr. Mediendienst Integration

Hamburg, 2017: Der palästinensische Asylbewerber Ahmad A. war den Behörden aufgrund seiner psychischen Auffälligkeiten und Radikalisierungstendenzen bekannt, wurde jedoch nicht ausreichend überwacht. Trotz Hinweisen auf seine Radikalisierung und psychischen Probleme wurde keine ausreichende psychologische Betreuung sichergestellt. Mediendienst Integration

Würzburg, 2021: Der somalische Täter war den Behörden bekannt und fiel durch psychische Probleme auf. Dennoch wurden keine präventiven Maßnahmen ergriffen, um die Tat zu verhindern. Mediendienst Integration

Magdeburg, 2024: Der saudische Staatsbürger, der den Anschlag verübte, war den Behörden bekannt und hätte bereits früher abgeschoben werden sollen. Kritiker bemängeln, dass die zuständigen Stellen nicht konsequent genug gehandelt haben, um die Abschiebung durchzusetzen. MDR

Aschaffenburg, 2025: Der afghanische Täter war ausreisepflichtig, blieb jedoch weiterhin in Deutschland. Es wird kritisiert, dass die Behörden die Ausreisepflicht nicht konsequent durchgesetzt haben. Obwohl der Täter in psychiatrischer Behandlung war, stellt sich die Frage, ob die Betreuung ausreichend war und ob mögliche Gefährdungspotenziale richtig eingeschätzt wurden. DIE WELT

Abonnieren

Get weekly updates

Thank you for subscribing!
Oops! Something went wrong while submitting the form.

*Bisher verarbeiten wir noch keine Daten weiter

Newsletter erhalten

Erhalte von mir direkte Updates zu meinen Artikeln

Thank you for subscribing!
Oops! Something went wrong while submitting the form.